top of page
Tonholz Baum 2.png

Tonholz

Wie Holz den Klang einer E-Gitarre beeinflusst

Hat das verwendete Holz bei einer E-Gitarre überhaupt Einfluss auf den späteren Klang des Instruments? Diese Frage stellen sich besonders Einsteiger häufig – und die Frage ist natürlich berechtigt. Schließlich wird der Klang einer Gitarre von den Tonabnehmern produziert. Doch wer sich die Funktionsweise des Tonabnehmers genau ansieht, stellt fest, dass es bei der Tonproduktion auf die Art und Weise ankommt, in der die Saite im Magnetfeld des Pickups schwingt.

Und hier kommt das Holz mit ins Spiel: Die Schwingungen der angeschlagenen Saite werden auf das Holz übertragen und von dort zurück an die Saite gegeben – Saite und Holz beeinflussen sich also gegenseitig. Besonders deutlich wird die Schwingung des Holzes, wenn du einmal dein Ohr an den Korpus hältst und eine Saite anschlägst – so entsteht Sound!

Das Hölzer in ihrer Beschaffenheit (Dichte, Wassergehalt, Faserlänge, uvm.) unterschiedlich sind, dürfte bekannt sein. Diese Unterschiede im Holz machen sich auch bei der Tonproduktion bemerkbar. Ich habe euch die wichtigsten Unterschiede und Klangmerkmale einzelner Hölzer herausgesucht und beschrieben.​​

Klangmerkmale und Unterschiede

Wie eine Gitarre klingt und welches Potenzial sie zudem in ihrer fortlaufenden klanglichen Entwicklung hat, hängt maßgeblich von der Holzwahl ab. Abgesehen von der Verarbeitung wird der Ton eines Gitarrenholzes geprägt durch 3 wesentliche Merkmale. Diese Unterschiede haben direkten Einfluss auf den Klang einer Gitarre:

  • Dichte des Holzes

  • Härte des Holzes

  • Elastizität des Holzes

Attak

Als Attack (im Deutschen gern als „Ansprache“ übersetzt) bezeichnet man die Dauer der Zeit, die ein Ton braucht, um sich komplett zu entfalten. Die Erklärung hierbei ist relativ leicht: Die Saite, die durch den Anschlag zum Schwingen gebracht wurde, benötigt eine gewisse Zeit, das Holz in Schwingung zu versetzen. Je leichter das Holz, desto schneller ist es in Schwingung zu bringen. Wer also auf der Suche nach einem knackigen, direkten Ton ist, der sollte sich nach Gitarren aus leichten Hölzern wie beispielsweise Erle umsehen. Klassisches Beispiel: Die Fender Stratocaster.

Sustain

Sustain, oder auch Nachhall, bezeichnet die Dauer des klingenden Tons. Je länger das Sustain, desto länger ist der Ton bei einmal angeschlagener Saite zu hören. Anders als beim Attack kommt es hierbei weniger auf die Geschwindigkeit an, mit der das Holz die Schwingung aufnimmt. Vielmehr ist es ausschlaggebend, wie lange das Holz „nachschwingt“. Das physikalische Gesetz der Masseträgheit besagt, einfach ausgedrückt, dass ein schwerer Körper seine Bewegungsenergie länger hält, als ein leichter. Übersetzt auf die Gitarre bedeutet das: Je schwerer und dichter das Holz, desto länger schwingt es nach. Besonders beliebt sind daher Tonhölzer wie Mahagoni oder Ahorn – diese Hölzer klingen besonders lang nach. Beispiel für diese Kombination ist die Gibson Les Paul.

Resonanz

Die Resonanz besagt, wie stark ein Holz überhaupt schwingt. Manche Hölzer sind so dicht und unbeweglich (z.B. Robinie oder Eiche), dass sie als „Tonhölzer“ völlig ungeeignet sind. Die besondere „Schwingungsfreude“ von Tonhölzern wurde über die Jahrhunderte hinweg erforscht, schon die Geigenbauer des 17. Jahrhunderts wussten um die besonderen Klangeigenschaften mancher Hölzer und benutzten nur diese. Besonders beliebte Beispiele aus der Welt der E-Gitarre sind: Mahagoni, Ahorn, Erle, Esche, Palisander oder Ebenholz.

Was günstige und teure Hölzer unterscheidet

Bei der Auswahl eines Holzes für die E-Gitarre wird besonders bei hochwertigen Instrumenten darauf geachtet, dass die Hölzer:​

  • Lange getrocknet wurden

  • Frei von Rissen und Beschädigungen sind

  • Möglichst in einem Stück verarbeitet werden können

  • Von sehr hoher Qualität sind

Günstige Gitarren werden meist auch aus günstigeren Hölzern gebaut. Diese können

  • Aus mehreren Stücken zusammengefasst sein / laminiert sein

  • Extrem billiges Holz verwenden

  • Schlechte Maserung haben

  • Schnell gewachsenes und schlecht getrocknetes Holz enthalten

Beliebte Holzarten im Gitarrenbau (Akustik- und E-Gitarren)

Mahagoni Swietenia_edited.jpg
Mahagoni Khaya.png
Mahagoni Sipo.png
Mahagoni Sapeli.png

Mahagoni Swietenia 

Gebräuchlicher Namen: Echtes Mahagoni, Honduras Mahagoni, Brasilianisches Mahagoni

Wissenschaftliche Bezeichnung: Swietenia macrophylla

Herkunft: Zentral- und Südamerika, Karibik

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 590 kg

Janka Härte: 900   Baumhöhe: 45-60 m   Baumdurchmesser:  1.2 m​​​

Mahagoni Khaya

Gebräuchlicher Namen: Afrikanisches Mahagoni

Wissenschaftliche Bezeichnung: Khaya spp.

Herkunft: Tropisches Afrika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 545 kg

Janka Härte: 850   Baumhöhe: 30-60 m   Baumdurchmesser:  1-1,8 m​​​

Mahagoni Sipo

Gebräuchlicher Namen: Afrikanisches Mahagoni

Wissenschaftliche Bezeichnung: Entandrophragma utile

Herkunft: Tropisches Afrika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 635 kg

Janka Härte: 1180   Baumhöhe: 45-60 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Mahagoni Sapeli

Gebräuchlicher Namen: Afrikanisches Mahagoni

Wissenschaftliche Bezeichnung: Entandrophragma cylindricum

Herkunft: Tropisches Afrika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 665 kg

Janka Härte: 1360   Baumhöhe: 30-45 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Verwendung: Böden, Zargen, Bodies, Hälse

Eigenschaften: Viel Sustain, warm und ausgewogen, satter Bass und reichlich Mitten

Als beliebtes Holz für die Fertigung von Boden, Zarge und Hals, wird Mahagoni bisweilen auch für die Decke benutzt. Meist bestehen diese Instrumente dann komplett aus Mahagoni. Hierbei handelt es sich eher um einfache Instrumente (obschon aus der Hand von exzellenten Gitarrenbauern), die allerdings für alle Arten von Gitarristen einen guten Sound liefern können. Gitarren mit Mahagonidecke neigen dazu, weniger offen als solche mit Fichten- oder Zedernholzdecke zu klingen, gleichzeitig aber artikulierte Mitten und Punch zu haben. Sie werden gerne im Blues-, aber auch im Singer-/Songwriter-Genre eingesetzt und verhalten sich in Verbindung mit Tonabnehmern gutmütiger als die sensibleren Zedern- und Fichtendecken-Instrumente. Insbesondere die Kombination Voll-Mahagoni-Gitarre mit Schallloch-Tonabnehmer hat viele Freunde gewonnen.

Erle Europa.png
Erle Roterle.png

Erle Europa

Gebräuchlicher Namen: Europäische Erle, Schwarzerle

Wissenschaftliche Bezeichnung: Alnus glutinosa

Herkunft: Westeuropa

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 535 kg

Janka Härte: 650   Baumhöhe: 20-25 m   Baumdurchmesser:  0.3-0.6 m​​​

Erle Amerika

Gebräuchlicher Namen: Amerikanische Erle, Roterle

Wissenschaftliche Bezeichnung: Alnus rubra

Herkunft: Küste im Westen Nordamerikas

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 450 kg

Janka Härte: 590   Baumhöhe: 30-40 m   Baumdurchmesser:  0.6-1 m​​​

Verwendung: Bodies

Eigenschaften: Ausreichend Sustain, ausgewogen, satter Bass, gute Mitten und obertonreiche Höhen

Wie die Überschrift schon zeigt, gibt es verschiedene Arten der Erle aus der Gattung Alnus. Verwendung finden die amerikanische Roterle und die europäische Erle. Das Holz ist recht weich und sehr gut zu verarbeiten und zu lackieren. Die Erle wird fast ausschließlich für den Bau von Bodies für E-Gitarren verwendet. Gerade bei der Stratocaster und teilweise bei der Telecaster ist der Body aus amerikanischer Roterle gefertigt. Das preislich attraktive Holz verleiht dem Instrument einen sehr ausgewogenen Klang. Satte Bässe, Mitten und obertonreiche Höhen sind genügend vorhanden, ohne dabei im Verhältnis zueinander zu dominant zu sein.

Cedro_edited.jpg

Cedro

Gebräuchlicher Namen: Spanische Zeder (Kommt nicht aus Spanien und ist auch keine Zeder sondern eine Mahagoniart)

Wissenschaftliche Bezeichnung: Cedrela odorata

Herkunft: Mittel- und Südamerika, Karibik

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 470 kg

Janka Härte: 600   Baumhöhe: 20-30 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Cedro ist ein Verwandter von Mahagoni, ist es jedoch wesentlich leichter und ebenso schwingfreudig. Eine sehr gute Alternative zu Swietenia Mahagonie, welches in leichter Qualität kaum noch zu bekommen ist. Somit also ein perfektes Holz für Replikas von 50s Paulas, welche vor allem aus dem leichten Swietenia gebaut wurden. Sehr runder und druckvoller, mittenstarker und holziger Rocksound mit schneller Ansprache und lebendigem Sustain. Leider steht dieses tolle Tonholz auch seit 2023 unter CITES Regulierung.

Ahorn Riegel_edited.jpg
Ahorn Vogelaugenahorn.png

Ahorn Riegelahorn

Gebräuchlicher Namen: Riegelahorn, Bergahorn

Wissenschaftliche Bezeichnung: Acer pseudoplatanus

Herkunft: Europa

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 615 kg

Janka Härte: 1050   Baumhöhe: 25-35 m   Baumdurchmesser:  1-1.2 m​​​

Ahorn Vogelaugenahorn

Gebräuchlicher Namen: Vogelaugenahorn

Wissenschaftliche Bezeichnung: keine eigenständige Ahornart (siehe Beschreibung)

Herkunft: Nordamerika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 705 kg

Janka Härte: 1450

Verwendung: Böden, Zargen, Tops, Hälse und Griffbretter

Eigenschaften: heller, brillanter Klang, schöne Obertöne, schnelle Ansprache (Attack), Durchsetzungskraft, aufgrund der Härte eher leiser

Riegelahorn ist eine Wuchsanomalie von Ahorn, deren Entstehung nicht restlos erklärt werden kann. Die Fasern des Holzes wachsen dabei nicht gerade, sondern wellenförmig. Dadurch entsteht beim Aufschneiden des Holzes eine sehr dekorative Maserung. Klanglich gibt es keinen Unterschied zu ‚normalem‘ Ahorn, es kann jedoch, gerade bei stark ausgeprägter Flammung, zu Einbußen der Stabilität kommen. Dies macht u.U. eine Sperrung des Halses (Verleimung mit gleichem oder anderem Holz) notwendig. Vogelaugenahorn ist keine eigenständige Ahornart; wird als Wachstums-/Kornanomalie angesehen. Obwohl es seltene Ausnahmen gibt, wird Vogelaugenahorn fast ausschließlich aus Hartahorn (Acer saccharum) geerntet. Ebenfalls eine Wuchsanomalie, bei der viele kleine Ästchen im Holz eingeschlossen sind – die „Vogelaugen“. Sehr dekorativ. Ansonsten gilt das gleiche wie für Riegelahorn. Der Kanadische Ahorn (Hardmaple) besitzt eine wesentlich höhere Dichte als der heimische Ahorn, neigt kaum zum Werfen oder Verziehen und besitzt eine ausgezeichnete Standfestigkeit und Schwingungsübertragung. Daher gilt er als DAS Standardholz für Hälse im E-Gitarrenbereich.

Esche Europa.png
Esche Sumpf_edited.jpg

Esche

Gebräuchlicher Namen: Europäische Esche

Wissenschaftliche Bezeichnung: Fraxinus excelsior

Herkunft: Nordeuropa

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 680 kg

Janka Härte: 1480   Baumhöhe: 20-35 m   Baumdurchmesser:  1-2 m​​​

Esche Sumpfesche

Gebräuchlicher Namen: Sumpfesche

Wissenschaftliche Bezeichnung: keine (siehe Beschreibung)

Herkunft: Nordamerika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 520 kg

Verwendung: Bodies

Eigenschaften: Im Vergleich zu normaler Esche das leichtere Tonholz, ordentlicher Bass, luftiger und druckvoller Ton

Eschenholz hat einen hellen, definierten, brillanten Klang mit sehr viel Sustain und reichlich Attack. Trotz aller Brillanz klingt Esche jedoch schön ausgewogen, was es zu einem der beliebtesten Tonhölzer für E-Bässe und Gitarren macht. Der Begriff "Sumpfesche" bezieht sich nicht auf eine bestimmte Eschenart (Gattung Fraxinus), sondern wird von Geigenbauern im Allgemeinen verwendet, um leichtes Holz zu beschreiben, das von Eschen gewonnen wird, die normalerweise in feuchten oder sumpfigen Gebieten zu finden sind. Die Klangeigenschaften von Sumpfesche unterscheiden sich etwas von denen der „normalen“ Esche, so klingt Sumpfesche etwas wärmer und noch ein bisschen homogener, hat jedoch nicht ganz so viel Attack wie sein direkter Verwandter.

Fichte Europa.png

Fichte Europa

Gebräuchlicher Namen: Heimische Fichte

Wissenschaftliche Bezeichnung: Gemeine Fichte

Herkunft: Nord- und Mitteleuropa

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 405 kg

Janka Härte: 380   Baumhöhe: 35-55 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Fichte Engelmann

Gebräuchlicher Namen: Engelmann

Wissenschaftliche Bezeichnung: Picea engelmannii

Herkunft: Westen von USA

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 385 kg

Janka Härte: 390   Baumhöhe: 40 m   Baumdurchmesser:  1 m​​​

Fichte Sitka

Gebräuchlicher Namen: Fichte Sitka

Wissenschaftliche Bezeichnung: Picea sitchensis

Herkunft: Nordwesten von USA

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 425 kg

Janka Härte: 510   Baumhöhe: 40-50 m   Baumdurchmesser:  1,2-1,8 m​​​

Fichte Adirondack

Gebräuchlicher Namen: Rotfichte

Wissenschaftliche Bezeichnung: Picea rubens

Herkunft: Osten von USA

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 435 kg

Janka Härte: 490   Baumhöhe: 24-34 m   Baumdurchmesser:  0.6-1.4 m​​​

Bereits seit mehr als anderthalb Jahrhunderten ist Fichte das beliebteste Holz für die Decken von Flat-Top-Gitarren. Es ist leicht, hart und unelastisch – Eigenschaften, die für einen gut schwingenden Klangkörper unerlässlich sind. Darüber hinaus besitzt Fichte einen runden und weichen Klangcharakter mit guter Höhenansprache und einem klaren und definierten Sound. Die verbreitetste Fichtenart ist die Sitka-Fichte von der Nordwest-Küste der USA. Bei ihr handelt es sich um ein Holz, das die wesentlichen Klangeigenschaften der Gitarre überzeugend wiedergibt und ihnen mit lautem, hellem Duktus Ausdruck verleiht. Die seltenste und teuerste Fichtenart ist die Amerikanische Rotfichte aus dem Osten des Landes. Aufgrund ihres Ursprungs aus den Adirondack Mountains im Bundesstaat New York ist sie auch als Adirondack-Fichte oder seltener Appalachian-Fichte bekannt. Neben ihrem dunkleren, leicht gelblichen Erscheinungsbild zeichnet sie sich durch vollen Klang, herrliche Vielschichtigkeit und hervorragende Lautstärke aus. Aus diesem Holz wurden die teuersten Flat-Tops der Vorkriegszeit gefertigt. Inzwischen existieren nur noch wenige Lager mit alten Beständen dieses Holzes, sodass Gitarren, bei denen dieses Holz zum Einsatz kommt, sehr teuer sind. Weitere hochpreisige Varianten der Fichte sind die Engelmann-Fichte und die Europäische sowie Deutsche Fichte. Im Allgemeinen muss eine Fichtendecke eingespielt werden, um zu reifen und ihren vollen Klang zu entfalten. (Übrigens wird bei hochwertigen Akustik-Gitarren auch das Bracing aus Fichte gefertigt).

Koa Hawaii.png

Koa Hawaii

Gebräuchlicher Namen: Hawaiianisches Koa

Wissenschaftliche Bezeichnung: Acacia koa

Herkunft: Hawaii

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 610 kg

Janka Härte: 1170   Baumhöhe: 20-30 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Dieses satt honigfarbene Holz ist eine exotische Variante, die vor allem aufgrund ihres Aussehens, aber auch wegen ihres Klangs, geschätzt wird. Gitarren aus diesem Holz sind nicht unbedingt laut, besitzen jedoch einen klaren, hellen Sound mit einem auffälligen Mittenbereich, der manche Gitarristen besonders anspricht. Üblicherweise kommt das in Hawaii gewonnene Koa beim Bau akustischer Hawaiigitarren, die mit einem Bottleneck bzw. Steelbar gespielt werden, zum Einsatz. Hier wird auch die Decke gern aus diesem Holz gefertigt.

Zeder Western Red.png

Zeder

Gebräuchlicher Namen: Western Red Cedar, Rotzeder, Riesen-Lebensbaum

Wissenschaftliche Bezeichnung: huja plicata

Herkunft: Nordwesten von USA und Kanada

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 370 kg

Janka Härte: 350   Baumhöhe: 50-60 m   Baumdurchmesser:  2-4 m​​​

Zwar verwenden auch verschiedene Flat-Top-Bauer Zedernholz (auch bekannt als Western Red Cedar oder deutsch Riesen-Lebensbaum), allerdings wird es beim Bau klassischer Gitarren weitaus häufiger verwendet. Zedernholz hat den Ruf, mächtig, offen und gut definiert zu klingen, dabei jedoch weichere Bässe als Fichte zu haben, und etwas weniger Klarheit sowie einen insgesamt wärmeren Sound zu transportieren. Der Klangcharakter bei Gitarren aus diesem Holz offenbart sich sehr viel früher, sodass ein Einspielen des Instrumentes eigentlich nicht nötig ist. Manche Zederndecken komprimieren oder verzerren bei lautem Spiel schneller, wobei die Tatsache, dass manche guten Zedernhözer im Vergleich zu Fichte lauter klingen, ohne dass man härter anschlagen müsste, diesem Eindruck entgegenwirkt. Zedernholz ist außerdem etwas dunkler als Fichte, was optisch reizvoll sein kann.

Palisander Rio.png

Palisander Rio

Gebräuchlicher Namen: Rio Palisander

Wissenschaftliche Bezeichnung: Dalbergia nigra

Herkunft: Brasilien

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 835 kg

Janka Härte: 2790   Baumhöhe: 30-40 m   Baumdurchmesser:  1-1.2 m​​​

Palisander Indien

Gebräuchlicher Namen: Indischer Palisander, Idian Rosewood

Wissenschaftliche Bezeichnung: Dalbergia latifolia

Herkunft: Indien, Sri Lanka und Indonesien

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 830 kg

Janka Härte: 2440   Baumhöhe: 30 m   Baumdurchmesser:  0.6-1.2 m​​​

Palisander Madagascar

Gebräuchlicher Namen: Madagascar Rosewood

Wissenschaftliche Bezeichnung: Dalbergia spp. (D. baronii, D. greveana, D. madagascariensis, and D. monticola)

Herkunft: Madagascar

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 935 kg

Janka Härte: 2720   Baumhöhe: 15-23 m   Baumdurchmesser:  0.3-1 m​​​

Verwendung: Griffbretter, Brücken, Böden und Zargen, Kopfplattenfurnier

Eigenschaften: Drückende Bässe und brillante Obertöne, hart und haltbar, viel Sustain

​​Häufig in besseren oder gar High-End-Modellen verwendet, steuert Palisander exzellente Tiefe, Wärme und Fülle zum Grund-Sound einer guten Akustik-Gitarre bei und liefert dabei mächtige Bässe und detailreiche, ausgewogene Mitten. Ostindischer Palisander ist die im Gitarrenbau am weitesten verbreitete Variante, auch wenn manche Hersteller für ihre hochpreisigen Modelle mittlerweile lieber Madagaskar-Palisander einsetzen. Beide besitzen ähnliche klangliche Eigenschaften, wobei Madagaskar-Palisander nach Meinung einiger Gitarrenbauer in Sachen Klang und Aussehen näher an das legendäre Rio-Palisander herankommt, das inzwischen auf der CITES-Liste für bedrohte Arten steht und deshalb nicht mehr importiert werden darf. Gitarren, bei denen angegeben wird, dass sie mit Rio-Palisander hergestellt wurden, sind entweder bereits einige Jahre alt (normalerweise vor 1969) oder wurden, sofern neu, aus alten Palisander-Beständen gefertigt, die nach Europa oder Amerika importiert wurden, bevor das Holz auf der schwarzen Liste landete.

Walnuss Europa.png
Walnuss Amerika Schwarznuss.png

Nuss Walnuss Europa

Gebräuchlicher Namen: Europäischer Nussbaum, Englischer Nussbaum, Französischer Nussbaum

Wissenschaftliche Bezeichnung: Juglans regia

Herkunft: Europa

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 640 kg

Janka Härte: 1220   Baumhöhe: 24-35 m   Baumdurchmesser:  1.5-2 m​​​

Nuss Walnuss Amerika

Gebräuchlicher Namen: Amerikanischer Nussbaum, Schwarznuss

Wissenschaftliche Bezeichnung: Juglans nigra

Herkunft: Osten von USA

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 610 kg

Janka Härte: 1010   Baumhöhe: 30-37 m   Baumdurchmesser:  0.6-1 m​​​

Walnuss erfreut sich in den letzten Jahren im Gitarrenbau einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das Holz hat eine attraktive Farbe und liefert einen sehr ausgewogenen Ton, mit dezenten Bässen, drückenden Mitten und schmeichelnden Höhen.

Ebenholz Afrika.png

Ebenholz Afrika

Gebräuchlicher Namen: Afrikanisches Ebenholz

Wissenschaftliche Bezeichnung: Diospyros crassiflora

Herkunft: Kamerun, Gabun, Nigeria

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 955 kg

Janka Härte: 3080   Baumhöhe: 15-18 m   Baumdurchmesser:  0.6-1 m​​​

Ebenholz Macassar

Gebräuchlicher Namen: Ebenholz Makassar, Gestreiftes Ebenholz, Amara Ebenholz

Wissenschaftliche Bezeichnung: Diospyros celebica

Herkunft: Indonesion

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 1120 kg

Janka Härte: 3220   Baumhöhe: 15-20 m   Baumdurchmesser:  0.4 m​​​

Ebenholz black and white

Gebräuchlicher Namen: Schwarz-Weißes Ebenholz, Pale Moon Ebenholz

Wissenschaftliche Bezeichnung: Diospyros malabarica (syn. Diospyros embryopteris, D. peregrina)

Herkunft: Laos und Südostasien

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 825 kg

Janka Härte: 1780   Baumhöhe: 15-35 m   Baumdurchmesser:  0.3-1 m​​​

Verwendung: Griffbretter, Brücken, als Makkassar auch Böden und Zargen, Kopfplattenfurnier

Eigenschaften: Sehr hart und haltbar, viel Sustain

Genau wie Palisander, zeichnet sich auch dieses Tropenholz durch eine überdurchschnittliche Dichte und Festigkeit aus.

Linde Amerika Basswood.png

Linde

Gebräuchlicher Namen: Amerikanische Linde, Basswood

Wissenschaftliche Bezeichnung: Tilia americana

Herkunft: Osten von USA

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 415 kg

Janka Härte: 410   Baumhöhe: 20-37 m   Baumdurchmesser:  1-1.2 m​​​

Verwendung: Bodies (z.B. Fender Squier Bullet Serie)

Eigenschaften: mittenbetont

Sehr leichtes und weiches Holz, optisch eher unscheinbar. Im englischen heißt es Basswood – der Name ist hier Programm. Im Overdrive –Bereich sehr fetter, druckvoller Sound mit mächtigem Schub und schönen Obertönen. Clean etwas undefiniert. Aber gerade in Kombination mit einem Ahorntop ein breites Klangspektrum, ideal für Metal, NuRock und alle härteren Gangarten.

Ovangkol.png

Ovangkol

Gebräuchlicher Namen: Ovangkol, Shedua

Wissenschaftliche Bezeichnung: Guibourtia ehie

Herkunft: Tropisches Westafrika

Durchschnittliches Gewicht nach Trockung je m3: 825 kg

Janka Härte: 1330   Baumhöhe: 30-45 m   Baumdurchmesser:  1-1.5 m​​​

Dieses afrikanische Holz erfreut sich vor allem in den letzten Jahren im Akustik-Gitarrenbau immer größerer Beliebtheit und ist bei einigen Herstellern, darunter Larrivée und Taylor, zu einem gängigen Holz für Boden und Zargen geworden. Es präsentiert sich mit einer ausgeprägten, strukturiert ineinander greifenden Maserung und einer Färbung von gelblichem bis dunklem Braun. Ovangkol bietet eine Artikulation, die die reichhaltigen Tiefen von Palisander mit den glockigen Höhen von Ahorn verbindet.

© Lightstone Guitars

bottom of page